Unter dem Begriff g-Wert versteht man den Energiedurchlasswert. Er gibt an wie viel der Sonnenwärme von außen über die Verglasung nach innen gelangt. Die Größe ist für klimatechnische Berechnungen von Bedeutung und wird normalerweise in Prozent ausgedrückt. Fenster sorgen also nicht immer nur für Wärmeverluste, sie können auch zur Wärmegewinn beitragen. Je höher der g-Wert und je besser die Dämmeigenschaften des Fensters sind, desto mehr Sonneneinstrahlung gelangt in den Innenraum. Der g-Wert setzt sich zusammen aus direkter Sonnenenergietransmission und sekundärer Wärmeabgabe nach innen infolge langwelliger Strahlung und Konvektion. Bei modernen, mehrfach verglasten Fenstern liegt der g-Wert bei ca. 0,6, d.h. 60 % der Strahlungsenergie gelangen nach innen. Daher braucht man bei großen Fenstern einen entsprechend großen Sonnenschutz.
Vergleicht man einige g-Werte miteinander so kann man erhebliche Unterschiede feststellen. Ein g-Wert von 1 entspricht einem Energiedurchlass (Wärmegewinn) von 100%. Deswegen heizen sich Räume, die mit herkömmlichem Glas ohne Beschichtung ausgestattet sind, auch sehr schnell auf. Diese Fenster besitzen nämlich einen g-Wert von ca. 0,85, das bedeutet, dass 85% der eingestrahlten Energie in den Raum hinter der Glasscheibe gelangen können. Der Rest wird reflektiert oder von der Scheibe absorbiert. Hingegen liegt bei einer modernen Dreifachverglasung der Wert bei etwa 0,55. Durch folgende Maßnahmen kann eine Verringerung also ein niedrigerer g-Wert erreicht werden:
Anordnung einer Beschichtung auf der Außenscheibe von Isolierverglasungen: Die Beschichtung besteht aus Edelmetallen und wird auf der Scheibenoberfläche zum Scheibenzwischenraum aufgebracht
Anordnung einer überwiegend reflektierenden Oxidschicht oder einer reflektierenden und absorbierenden Oxidschicht
In der Masse eingefärbte Gläser (= Absorptionsgläser): Sie fangen die Wärmestrahlung der Sonne ein und führen die Energie nach beiden Seiten ab. Da die Wärmeabgabe nach innen nur ein Drittel beträgt, reduziert sich der Strahlungsdurchgang.
Der U-Wert, der bei Fenstern den Grad der Wärmedämmung bezeichnet, ist ebenfalls untrennbar mit dem g-Wert verbunden. Vor einem optimalen Fensterkauf sollte man unbedingt darauf achten, dass g-Wert und U-Wert aufeinander abgestimmt sind, um den Energieverlust so gering wie möglich zu halten. So ist zu bedenken, dass bei einem energetisch günstigen, niedrigen U-Wert der g-Wert ebenfalls absinkt. Um Energie sparen zu können, ist es oftmals sinnvoller, mehrere kleine Fensterflächen einzusetzen anstatt einer großen Fläche.